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  1. #1

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    Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Eine Frage an die Expertengruppe hier im Forum...

    Zur Vorgeschichte: Ich bin gerade in Arequipa / Peru und mein Getriebe ist gerade dabei sich zu verabschieden.
    Ich musz jetzt rund 800km bis zum naechstem Hafen zuruecklegen um mein Motorradgespann nach Europa zurueck zu schiffen (Ich bin schon seit ueber 15 Monaten unterwegs und langsam wird's eh Zeit zurueckzukommen ). Ich hoffe dabei einen Teil der Strecke auf einem LKW zurueckzulegen - aber je nachdem ob ich fuer den Rest der Strecke noch was auftreiben kann, werde ich zwischen 40km und 500km wahrscheinlich noch mit dem defektem Getriebe fahren muessen.

    Ich habe zwei Endantriebe fuer meinen bmw 100gs motor zur auswahl:
    1) den Originalendantrieb der 100gs - dessen Zahnraeder (welche die Kraft auf den Reifen uebertragen) aber schon sehr stark abgefahren sind (Zahnflankenstaerke rund 2mm)
    2) Endantrieb einer R65, die Untersetzung ist rund 30% langsamer - aber die Zahnraeder sind im hervorragendem Zustand

    beim Originalendantrieb 1) spuere ich beim Fahren bereits das Spiel der abgefahrenen Zahnflanken - beim beschleunigen und abbremsen spuere ich einen Stosz, welcher sich ja auch in das Getriebe fortsetzt.
    Endantrieb 2 (R65) hat kein Spiel und faehrt sich "wie neu". Dadurch, dasz die Uebersetzung aber eine andere ist, musz das Getriebe aber rund 30% mehr Umdrehungen fuer die gleiche gefahrene Strecke zuruecklegen...

    Ich musz mich jetzt entscheiden, welchen Endantrieb ich fuer das Zurueckhumpeln zum Hafen verwende - eine Entscheidung zwischen 2 Uebeln... Welchen Endantrieb wuerdet ihr mir empfehlen?

    Viele Gruesze aus Suedamerika

    Euer Synt

  2. #2
    Admin Avatar von MM
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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Mit der kürzeren übersetzung hast Du zwar eine höhere Drehzahl, aber weniger Drehmoment auf dem Antriebsstrang. Ein kaputtes Schaltgetriebe plus ein kaputtes Achsgetriebe wäre mir die unangenehmere Variante.
    Was ist denn am Getriebe hin?
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  3. #3

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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Hallo Synt, nimm den R65 Endantrieb. Dann hast zumindest eine Sorge weniger. Und die hörere Drehzahl kannst durch die Gangwahl bzw einfach durch langsameres Fahren ausgleichen. Ich denke du wirst dort drüben nicht mit Highspeed auf dem Highway unterwegs sein müssen. Highways gibts da eh keine...
    Ich würds so machen...auch als nicht Guru..

    Gruß Ralf
    If everything seems under control, you're just not going fast enough.( Mario Andretti)

  4. #4

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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Bei meinem alten R100 Gespann läuft so'n Endantrieb mit etwas aufgebrauchten Zähnen noch ohne Probleme. Also plädier ich für den alten Endantrieb und liebevolles Einkuppeln, bzw. Schalten.

    Das Problem mit dem noch guten Endantrieb, wie sieht das Gegenstück im Rad aus? Auch auf, oder, wie bei meinem, ohne Verschleissspuren?

    800km! Das heisst, du bist nicht nach Valpariso, Villa Kunterbunt unterwegs?!?

    Viel Erfolg!


    Stephan
    Immer unterwegs, aber nie am Ziel. . .

  5. #5
    Avatar von Kuh'ler Klaus
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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Hallo Synt

    Nimm den heilen R65 Endantrieb, fahr langsamm bei moderaten Drehzahlen und nach möglichkeit nicht "auf Drehmoment".
    Dann solltest Du zumindest mit dem Endantrieb bis zum Hafen kommen.
    Und ankommen ist doch das Ziel, oder?

    Was ist denn mit dem Getriebe?

    Gruß

    Klaus-Peter

  6. #6

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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Zitat Zitat von MM Beitrag anzeigen
    Was ist denn am Getriebe hin?
    Vorweg: Ich habe mit meinem edlen Gespann schon wirklich viel mitgemacht. Sprich - in den letzten 15 Monaten habe ich so ziemlich jede BMW Werkstatt südlich von Santiago de Chile angefahren oder zumindest kontaktiert. Mein Fahrzeug ist für jede Menge Geschichten gut - und wenn man das ganze mit Humor nimmt, kann so eine Odysee eine wirklich interessante Reiseerfahrung sein.
    (Unter anderem ausgefallenes Zündsteuergerät, gebrochener Stoßdämpfer, kaputter Anlasser und diverse Elektroprobleme, gerissenes Kupplungskabel, geplatzte Bremsleitung - sodaß ich 400km Bolivianische Piste nur mit Motorbremse! fahren mußte, diverse Reifenpannen am Abend wenn die Nachttemperatur dort -20C beträgt, stark verborgene Gabel etc. - die Sachen, die mir gerade so aus dem Stegreif einfallen)
    Aber ich habe beschlossen, daß es jetzt langsam wirklich an der Zeit ist, diese Reise zu beenden. MrC nochmal zu reanimieren ist nicht mehr wirklich eine Option - beinah egal wie einfach es auch sein möge...

    Tja. Also die Geschichte gerade ist folgende... Ich fahre gerade durch den trostlosesten Teils von Südamerika - die Panamerikana hoch von Arica / Chile Richtung Norden. Philosophiere über Gott, die Welt und Frauen. :cool:
    ...Und denke mir so gerade, daß es doch eine gute Entscheidung war, mein edles Gespann mit dem Namen Mr. Churchill, doch nicht von Chile nach Europa zu schicken. Sondern doch noch lieber ein paar Monate dran hängen und Richtung USA hoch.Und wie ich so gemütlich seit rund 3 Stunden konstant mit 100kmh (4000 Umdrehungen) bei 28C auf dieser öden und geraden Strecke dahingleite, gibt´s ein KRRRKKK und QUUIIIEK und der 5. Gang springt raus. Ich versuche ihn einzulegen. Und es bleibt beim KKRRKKK und QUIIIEEK. Ich fahre rechts ran und prüfe den Ölstand von Motoröl, Endantrieb und Getriebe.
    [...ich kürze die Geschichte ab. Für Details siehe meinen Blog der letzten Tage: ab http://mrchurchillgoessouth.blogspot...e-details.html...]
    Alle Ölstände sind im großen und ganzen in Ordnung.Beim Weiterfahren (ohne 5. Gang) höre ich aber, wie die anderen Gänge anfangen zu "singen" wenn ich Gas gebe - eine Art surren unter Last. Welches dann im Laufe der Weiterfahrt auch immer lauter wird. Irgendwann fällt mir ein "grammeln" auf - ähnlich einem Rattern bei einem schlecht eingestellten Fahrrad kurz bevor die Kette umspringt. Dieses Geräusch ist aber unaufdringlicher.
    Ich habe mich dann ca. 180km nach Arequipa geschleppt, wo ich mich auch gerade aufhalte.

    Weil übrigens noch die Frage aufkam - die Mitnehmerverzahnung auf Reifen-Seite ist noch vollkommen in Ordnung. Nur das Gegenstück auf Endantriebsseite ist von ursprünglich rund 5??mm auf rund 2mm abgefahren. Aber ich habe mir da mittlerweile eh schon eben den anderen R65 Endantrieb aus Deutschland organisiert, falls der erste Endantrieb endgültig aufgeben sollte.
    Aber ihr habt mich überzeugt - ich werde den R65 Antrieb draufgeben. So schone ich das Getriebe doch etwas mehr vor den Stößen.

    Zitat Zitat von der niederrheiner Beitrag anzeigen
    800km! Das heisst, du bist nicht nach Valpariso, Villa Kunterbunt unterwegs?!?
    Weil Stephan gefragt hat: derzeit plane ich 400km von Arequipa / Peru zurück nach Arica / Chile zu humpeln, meine Wunden zu lecken und dann noch mal rund 400km nach Iquique / Chile nach Süden zu düsen. Von dort gibt´s dann Container, die nach Deutschland gehen.Valparaiso (Hafen von Santiago de Chile) zur Martina in der Villa Kunterbunt ist derzeit keine Option - das wären dann noch weitere rund 2100km mitten durch die ödeste Strecke, die man sich so vorstellen kann
    Ach. Ich lege Euch ein Bild bei, wo ich da vorgestern angehalten habe:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

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    Liebe Grüße aus Peru,
    Euer Philipe
    Geändert von Synt (03.03.2012 um 20:21 Uhr)

  7. #7
    Avatar von Wilhelm
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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Hi,

    was Du bezüglich des Getriebes beschreibst, ist mit ziemlicher Sicherheit ein Lagerschaden, der sehr häufig vorkommt: Das vordere Lager der Abtriebswelle ist Schrott. Deshalb kriegst Du auch den 5. Gang nicht mehr rein.

    Der Lagerschaden ist auch der Grund, warum - wie Du in Deinem Blog schreibst - zuviel Öl im Kardan ist (und nicht, weil Du an einer Steigung beim checken gestanden hast). Die zappelnde Abtriebswelle hat den WeDi zwischen Getriebe und Kardan zerstört.

    Wenn Du jetzt noch 800 km weiterfährst, hast Du gute Chancen, daß das Getriebe nahezu vollkommen geschrottet sein wird, und der Kardan wird dann auch noch was abbekommen.

    Da Du ja Zeit hast, und schon so viele Werkstätten der Gegend kennst, würde ich Dir raten, das Getriebe dort neu lagern zu lassen. Ausbauen kannst Du es selbst (ohne Spezialwerkzeug, dann haste wieder was gelernt ), und die Sache dürfte nicht übermäßig teuer werden. Selbst wenn die Reparatur nicht perfekt wird, schonst Du damit die wirklich teuren Teile des Antriebsstanges (die Lager sind vergleichsweise preiswert).
    Geändert von Wilhelm (03.03.2012 um 21:47 Uhr)
    Grüsse von

    Wilhelm



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    Preussen's Fritz


  8. #8

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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Zitat Zitat von Wilhelm Beitrag anzeigen
    Der Lagerschaden ist auch der Grund, warum - wie Du in Deinem Blog schreibst - zuviel Öl im Kardan ist (und nicht, weil Du an einer Steigung beim checken gestanden hast). Die zappelnde Abtriebswelle hat den WeDi zwischen Getriebe und Kardan zerstört
    eine frage zum wellendichtring: ist das Ein BMW spezialteil - oder ist das ein Teil das oft auch zum Beispiel in Autos verbaut ist? (wenn BMW teil ist es ein Alptraum das hier zu bekommen )

  9. #9
    Avatar von Wilhelm
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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Weiß ich nicht sicher, ich denke aber, das ist kein Normteil.
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    Grüsse von

    Wilhelm



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  10. #10
    Hallgebender Avatar von northpower
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    AW: Technische Probleme in Peru: Welcher Endantrieb?

    Und wenn das Getriebe neue Lager hat, kannste auch noch nach USA fahren :]
    nordische Grüße, Achim

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