Ergebnis 11 bis 14 von 14
-
08.05.2024, 17:57 #11
AW: Ich wollte doch nur mal Gespann fahren.
Hallo Jonny,
Respekt!
Neben dem Eigenheim ein neues Gespann bauen.
Auf jeden Fall sehr viel Freude mit Deinem Gespann und pass gut darauf auf!Grüße aus dem schönen Allgäu
Martin
Seit ich 18 bin, fahre ich kein Moped mehr.
Tagesgericht: Kaltes Schaumsüppchen von Hopfen und Gerste (Vegan)
-
13.05.2024, 10:46 #12
- Registriert seit
- 26.08.2021
- Ort
- 23554 Lübeck
- Beiträge
- 23
AW: Ich wollte doch nur mal Gespann fahren.
Moin, Teil 3
Weiter gehts, nachdem auch die letzten Teile montiert sind kommt der große Moment, ob sie läuft ??
Vergaser geflutet, 3 x gekickt und nichts passiert.
Aber bei YOU TUBE springen die restaurierten Dinger doch immer auf den ersten Kick an. Also kurz nachgedacht was ich vergessen oder falsch gemacht hab. Vielleicht sollte ich diesen Satz einfach unterschlagen, aber nachdem ich den Zündnagel ganz eingedrückt habe, genügten 2 Kicks und sie bollerte mit einer traumhaften Klangkulisse vor sich hin.
Nach ein paar Vergasereinstellungen war der Leerlauf rund und sie nahm gut Gas an. Jetzt noch meine allerersten Gespann Übungsrunden auf dem Hof und meine Karriere als Gespanntreiber kann beginnen.
An solche Kleinigkeiten wie TÜV Abnahme, Zulassung, kleines Kennzeichen, ev. benötigte Gutachten usw. hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Gedanken verschwendet.
Beim ersten Blick auf die Abmeldebescheinigung stellte ich fest das sie letztmalig am 19.07.1995 angemeldet war, also seit 23 Jahren stillgelegt.Das könnte eine Vollabnahme bedeuten.
Da ich außer Brief und Abmeldebescheinigung nichts weiter hatte, bin ich also mit Roter Nummer zu einer TÜV Station bei uns im Gewerbegebiet die überwiegend LKW Hauptuntersuchung macht und nur von einer Person betreut wird. ( Ich hab geglaubt die kennen sich mit Motorrädern nicht so gut aus, den Stempel gibts quasi im vorbeigehen ) Falsch !!!
TÜVer : Aha eine R 26 mit Steib LS 200, keine R 27 mit Schwebemotor.
Ich:
TÜVer: 15 PS sind ganz schön müde für so eine Fuhre oder ?
Ich: keine Ahnung, bin ja erst 4 km damit gefahren.
Woher weiß der das ?, na wenigstens wird er keine Probefahrt machen bei ca. 1,95 mtr. Körpergröße und deutlichem Übergewicht.
TÜVer: So dann machen wir erstmal eine schöne Probefahrt !!
Ich: Grrrrr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er endlich aus den Tiefen des Gewerbegebietes zurück, strahlt übers ganze Gesicht und sagt : Das erinnert mich an meine Solo R 27 mit der ich als Student unterwegs war.
Ich: Na super, der kennt also alle Schwächen an diesen Dingern.
TÜVer: Die Bremswirkung vorn ist nicht überragend aber das kann auch an meinem Gewicht liegen, haha....
Ich: hahaha.....
TÜVer: Reifen neu ist gut, Lenkradschloß vorhanden, FIN i.o., Licht geht,
das sieht doch gut aus.
Ich kann mein Glück nicht fassen, wenn er jetzt noch übersieht das die Karre 23 Jahre abgemeldet ist kann nichts mehr schiefgehen.
TÜVer: Oha, 23 Jahre fast auf den Tag genau abgemeldet, na das wird aber auch Zeit das so ein Schätzchen wieder auf die Straße kommt und stempelt den Prüfbogen ab.
Ich bin völlig verwirrt, hab mich doch auf einen Behörden Marathon eingestellt und steh jetzt hier im ersten Anlauf nach 30 Minuten mit neuer Hauptuntersuchung.
Der TÜVer wünscht mir gute Fahrt, in 2 Jahren sehen wir uns wieder ruft er mir hinterher. Ganz sicher !!
Jetzt nur noch schnell Zulassungsformalitäten erledigen und endlich Gespann fahren. Zu so einem Fahrzeug gehört natürlich auch ein Kennzeichen in der Größe 255 x 130 mm, das sollte ja bei einem Fahrzeug Bj. 8/1958 kein Problem sein. Die neue Zulassungschefin sah das jedoch anders. ( der Beginn einer langen Freundschaft ) Sie war der Meinung das
gelte nur bis 7/1958, ich wäre also 3 Wochen darüber. Wir haben 3 persönliche Gespräche ohne Ergebnis geführt, bis endlich der erlösende Satz fällt: Oder Sie bringen mir ein Gutachten vom TÜV das an dem Fahrzeug kein anderes Schild montiert werden kann.
Gesagt getan, mein neuer Freund beim TÜV sieht das genauso und bestätigt im Gutachten:.
Oldtimerfahrzeug aus 1958, Umrüstung nicht zeitgenössisch.
Am 29.08.2018 wird das Fahrzeug auf den Tag genau 60 Jahre nach Erstzulassung wieder in Verkehr genommen, und ich kann endlich Gespann fahren
In den folgenden 2 Jahren bin ich mit dem Gespann 9000 km gefahren, meist Sonntags an die Ostsee, div. Regionale Oldie Treffen, nach Hamburg zum Hafengeburtstag, an die Oldie Tankstelle, Abends ins Portogiesenviertel, über die Köhlbrandbrücke oder durch den Elbtunnel geknattert. Oft war meine damals 15 Jährige Tochter dabei, allein für diese gemeinsame Zeit hat sich das Projekt Gespann gelohnt.
In dieser Zeit gab es absolut keinerlei Defekte oder Ausfälle und ich habe jeden Kilometer genossen.
Nach 2 oder 3 Ahaaa Erlebnissen die ich so als Gespann Anfänger durchlebt und überlebt habe, war ich der Meinung ich habs begriffen.
Auf dem Teilemarkt in Brokstedt sah ich dann eine R60/2 mit linksseitig angebautem Seitenwagen in mäßigem Zustand zu verkaufen. Ich hab sie nicht gekauft aber jetzt war ich richtig angefixt.
Also erstmal richtig in die Materie Schwingenmodelle eintauchen und alles was es an Lektüre gab verschlungen. Das perfekt Gespann wäre eineR69S mit Gleitlager Motor und Steib S250.
Wochen später, im Netz eine R 50 mit 75/5 Motor gefunden und nur 60km von mir entfernt. R 50 Bj. 1959 mit Knotenblechen im Rahmen ??
In den Zollpapieren sehr viel mit Bleistift notiert und die Fgst. Nr. am Lenkkopflager sehr undeutlich und mit sehr dicker Farbe übermalt. Als dann der Motor noch schlecht ansprang, bläute, der Auspuff Rostlöcher hatte und der Verkäufer max. 200 € ablassen wollte, bin ich wieder abgereist.
Wiederum einige Wochen später eine R69S mit Gleitlagermotor und S 250in Meck. Pomm. gefunden. Bilder sahen gut aus, Preis naja mal sehen. Hingefahren und die Enttäuschung riesig. Öliger 75/5 Motor, HAG nicht geändert, Reifen porös, alle anbauteile lustlos irgendwie montiert, Elektrik katastrophal, viele Fremdteile die nicht ans Motorrad gehörten, Preisverhandlung gar nicht erst gestartet. Also Heimfahrt !
Aber halt da war doch noch der S 250, den würde ich mir doch gern noch mal genauer ansehen. Auf den ersten Blick ganz schön, aaaber Kunststoffkotflügel ohne Sicke, irgendein Seitenwagenrad, Auslegeware als Teppich, falscher Gepäckträger, teils verbogene Anschlüsse, falsche Lampen
und und und.... aber ungeschweißtes Boot und Rahmenausführung mit Bremsankerplatte also mit Hydraulischer Bremse.
Eigentlich auch zu teuer, aber der Verkäufer war verhandlungsbereit, weil er wohl glaubte die R69S solo besser verkaufen zu können.
Ich hatte immer noch kein passendes Motorrad aber immerhin den Seitenwagen meiner Träume. Zuhause angekommen erstmal kompl. zerlegt
und Bestandsaufnahme gemacht. ( Katastrophe !! )
Anbei ein paar Bildchen Teil 4 folgt.
-
13.05.2024, 11:12 #13
- Registriert seit
- 27.02.2007
- Ort
- 53859 Niederkassel
- Beiträge
- 7.883
AW: Ich wollte doch nur mal Gespann fahren.
Grins, das beste an dem S-250 ist die sack seltene R67/3 Radnabe.
Wenn die vollständig heil ist, sind das die ersten "1000" €
-
13.05.2024, 11:45 #14
AW: Ich wollte doch nur mal Gespann fahren.
Moin,
wie sich die Geschichten ähneln.
Bei mir war es eine Solo R25/2 um dann Gespann zu fahren, allerdings waren mir dafür die 12 PS dann doch arg wenig, also eine Vollschwinge mit Seitenwagen in Teilen. Hatte auch länger gedauert als gedacht, aber viel gelernt und auch einen technisch versierten beratenden TÜVler gehabt.
Träume werden verwirklicht, Zeit ergibt sich bzw muss man sich nehmen.
Und, Glück mit den TÜVern muss man auch haben, so soll es sein.
Viel Spass mit dem "Dreirad".caddytischer, Claus
BMW R50, mit R80 Gleitlagermotor, ganze 50 PS, /5 Gabel
Tankaufkleber 1000 positionieren
20.05.2024, 00:41 in Lackierung