Zitat von
o.technikus
Hallo zusammen....
jetzt habe ich endlich die Zeit gefunden etwas mit meinem TIG 200 zu spielen. Bei den dünnen Materialien (1,5-2mm), und dem Wunsch wenig Verzug zu erzeugen, bin ich neben Wärmeableitung durch Cu oder Alu Unterlage auf das "cold-welding" gestoßen. Im Grunde eine blöde Bezeichnung, denn im Nahtbereich ist es sogar besonders "hot". "Spot-Arc" gefällt mir da schon besser.
Das Prinzip ist einfach, man erzeugt mit der Elektrode nur einen kurzen, aber sehr energiereichen "Blitz", der die Teile sicher verschweisst. Einige neuer geräte haben dazu die "Spot-Arc" Funktion, meines leider nicht, aber man kann die Puls Funktion im 4Takt mit schlanker, spitzer Elektrode gut missbrauchen:
- Gas Vorlauf normal einstellen
- Startstrom gering, ca. 8-10A, da passiert noch nichts, ausser, dass man den Zielpunkt über den Lichtbogen gut sieht
- Dann minimalste Rampe, optimal =0 wenn einstellbar
- Schweisstrom ca. doppelt so hoch, wie normal, für das Material und die Blechdicke ( bei 1,5mm VA habe ich es mal mit 130A versucht, muss man ausprobieren)
- Absenkung wieder sehr hoch, d.h. Strom so gering wie möglich
- Pulsfrequenz ca. 1,5 HZ
- Pulsweite so einstellen, dass der hohe Schweisstrom nur 0,2-0,3 sec anliegt...eben Spot-Arc!
- Dann mit kleiner Rampe ausschalten
Damit kann man auch sehr gut dünnes Material heften, wel man nur kurze, knackige Punkte setzt.
Der Schweissvorgang, ohne oder auch mit Zusatz, geht dann so, dass man den Schalter drückt, Gas strömt und der schwache Lichtbogen zündet. Man erkennt deutlich ob man nah am Nahtpunkt ist.
Lässt man den Schalter los kommt sofort der knackige Spot der die Werkstücke punktuell verschmilzen lässt und die Maschine pulst weiter.
Sobald man ein Schweissbad sieht führt man den Brenner weiter und durch das Pulsen wird der nächste Spot, überlappend gesetzt. Am Anfang, oder bei geringem Spalt muss man ggf. etwas Zusatz zugeben. Läuft alles richtig, dann erkennt man wie der Spot jeweils des Schweissbad weiter aufbaut.
Man bekommt damit mit etwas Übung sehr saubere und flache Nähte bei weniger Verzug, die allerdings nicht zwingend durch geschweisst sind und ggf. eine etwas geringere Festigkeit haben, isnsbesondere bei schwingender Belastung.
Wirklich tolle Ergänzung der Möglichkeiten, gerade im Bereich dünnerer Bleche.
Damit werde ich mich mal an den Batteriekasten Wagen, hier ein Beispiel aus der Übungskiste...2mm Rohr auf 1,5 Blech....erster Versuch... geht noch besser, aber das Rohr hat nur 20mm Durchmesser, da ist die Brennerführung zusätzlich kitzelig.
Oder auf den zweiten Bild ein kurzes Stück, das optimal gelungen war (zwischen 2 Murks Stellen ) 2mm auf 1,5mm...so soll es ausschauen.
Gruß
Volker