AW: In den Innereien einer Gefallenen - Motorrevision R100S 1979
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sodla
was spricht hier gegen selber machen? ...
Zwischen machen und gut machen gibt es einen Unterschied. Werksseitig werden von BMW Teile nach Toleranzklassen kombiniert. Kann gut gehen, muss aber nicht. So jedenfalls meine Erfahrung. Der Motor soff nach 80 tkm ordentlich Öl und es wurde immer schlimmer. 1 von 4 Ventilführungen war völlig stark verschlissen. Bei gut 100 tkm habe ich die Köpfe beim Motorenbauer "um die Ecke" überholen lassen. Der hat die Führungen auf Maß der Ventile gefertigt. Die haben jetzt schon wieder 100 tkm gelaufen und null Ölverbrauch. Zentrierung, Laufgeräusche, Dichtheit - alles besser. Wenn Du das kannst - mach es.
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sodla
was spricht hier gegen selber machen? die Führungen gibts zu kaufen, die sitze sind per übermaßpassung im Guss drinnen, recht lange Sitzfläche. Ich würd jetz hier bis zum ring wegfräsen und dann im ofen anwärmen und raustreiben. Anwärmen und neue Führung bis zum Ring reintreiben. Dann neue/ (alte) Ventile einschleifen. Hier fürchtet man ab 100tkm Ermüdungsbrüche des Ventilschaft, geh ich davon aus. Naja is wieder 200 euronen mehr, aber besser wie wenns mir die dinger durch den kolben zieht. Seh ich ein. Danke
Gruß Sodla :gfreu:
Einschleifen nach Führungswechsel hat mir gefallen.....und ich Dussel fräse die immer. Hätte mir in den letzten Jahren ne Menge Zeit sparen können.
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MM
3. Ansonsten anschauen:
- Zugängliche Teile der Nockenwelle
- die Ölpumpe
- die Stößel und -stangen
- die Kipphebel samt Nadellagern
-Was wären da die zu überprüfenden zugänglichen Teile der NW?
-Ölpumpe liegt im angegeben Toleranzbereich und schaut auch top aus.
-Stößel sind auch frei von pittings
-Kipphebel fühlen sich gut an. Wie sähe da eine Überprüfung aus? Axialspiel muss ich beim zusammenbau prüfen. Bei zu viel Spiel kommen da 1/10-Scheiben rein?
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LastMohawk
Servus,
...
Bin mit meiner im Sommer 6500 km mit Sozia und Gepäck in 14 Tagen rund um Schottland gefahren und die Temps waren immer Im Grünen.
Hallo,
Sommer, Schottland und Hitze. Das hängt wohl mit dem Klimawechsel zusammen.:D
Ich kenne nur Regen, kalt und neblig.
Gruß
Walter
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Rolf S aus B
Einschleifen nach Führungswechsel hat mir gefallen.....und ich Dussel fräse die immer. Hätte mir in den letzten Jahren ne Menge Zeit sparen können.
Ich gehe davon aus, dass die methode die ich im Kopf hatte falsch ist. Dafür bin ich ja hier.:oberl: Nach Einsetzen der neuen Führung wird der Sitz quasi gefräst, um den radialen Versatz der neuen Führungsbohrung zum Sitz auszugleichen? Und danach erst mit dem eigentlichen Ventil geschliffen? Wird das maschinell gefäst oder mit so Handkegelfräser die in der neuen buchse geführt werden?
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sodla
Ich gehe davon aus, dass die methode die ich im Kopf hatte falsch ist. Dafür bin ich ja hier.:oberl: Nach Einsetzen der neuen Führung wird der Sitz quasi gefräst, um den radialen Versatz der neuen Führungsbohrung zum Sitz auszugleichen? Und danach erst mit dem eigentlichen Ventil geschliffen? Wird das maschinell gefäst oder mit so Handkegelfräser die in der neuen buchse geführt werden?
Hallo,
in der Regel machen das heute Maschinen. Wird das alte Ventil wiederverwendet, muß der Teller geschliffen werden. Danach ist es meist von selbst dicht.
Gruß
Walter
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Hi Sodla,
ich habe selbst eine R100RS, das ist meine 9. BMW. Daneben habe ich drei japanische Oldtimer, und meine Meinung zu deinen Fragen ist:
- man kann viele selbst machen, muss man aber nicht. Ventilführungen samt neuer Ventile einsetzen habe ich immer eine Fachwerkstatt machen lassen. Das muss keine BMW-Werkstatt sein. In jeder größeren Stadt gibt es „Zylinderschleifereien“; die machen das jeden Tag, egal welches Fabrikat.
Ein Beispiel: Mein neuestes Oldtimer-Spielzeug ist eine Kawasaki H1 500 Mach III. Die Kurbelwelle habe ich nach Scheuerlein Motorentechnik in Ansbach gegeben, obwohl Allan Millyard das Wechseln der Simmerringe in YouTube genau beschreibt und ich alles nötige Meßzeug samt hydraulischer Presse daheim habe.
- so eine Zylinderschleiferei kann dir auch die Zylinder samt der Kolben vermessen und dir sagen, ob sie noch okay sind. Oder hast du die passenden Mikrometer samt eines Subito?
- Kurbelwelle: Die höchstbeanspruchten Lager in einem Motor sind immer die Pleuellager. Mach sie auf, nachdem die Zylinder gezogen und die Kolben entfernt sind. Wenn sie okay sind, sind die Kurbelwellenhauptlager mit größter Wahrscheinlichkeit auch okay, weil über sie die Ölversorgung der Pleuellager läuft. Wenn die KW- Lager im Eimer sind, bauen sie nicht mehr genügend Öldruck für die Pleuellager auf und es himmelt sofort die Pleuellager.
Ansonsten sind die 2V-Boxermotoren besser als ihr Ruf und halten lange, nachdem sie einmal fachmännisch überholt wurden.
Kritisch sind die Schaltgetriebe: Es sind einfach schlechte Konstruktionen! Das sage ich als Dipl.-Ing., der sein ganzes Berufsleben mit Antriebstechnik verbracht hat. Warum? Die Zahnräder und besonders die Wälzlager sind winzig im Vergleich zu japanischen Bikes, und selbst in einer Honda CB 250 aus 1970, die nur Drehzahl, aber kein Drehmoment hatte ( ich hatte mal so eine Kiste) sind die Zahnräder fast doppelt so breit wie in einer 100RS mit 70 PS. Und um irgendwelchen Einwürfen entgegenzuwirken: Die Japaner verwendeten hervorragenden und gekonnt gehärteten Stahl für ihre Zahnräder. Japanische Wälzlager sind absolute Weltspitze.
Also in jedem Fall auseinanderrupfen (oder rupfen lassen), checken und zumindest die Kugellager erneuern.
Good luck- das wird schon!
Frank
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Franky88
Also in jedem Fall auseinanderrupfen (oder rupfen lassen), checken und zumindest die Kugellager erneuern.
eine neue Baustelle wird eröffnet... DAS GETRIEBE :lautlach:oh je!
Danke für deinen Beitrag. Bist du zufällig einer der Beteiligten des R100 getriebevideos im YT vom CAD Lehrstuhl in Bayreuth? Wegen der Links in deiner Signatur.
Ich weiß das ist vllt. etwas naiv von mir aber ich nehme mir immer vor alles was ich an Auto oder Motorrad mache vorher selbst zu probieren. Das ist am Ende nicht immer der leichteste oder billigste Weg aber der, wo man am meisten lernt. Ob nun aus Fehlern oder Erfolgen:gfreu:
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Franky88
... die Pleuellager. Mach sie auf, nachdem die Zylinder gezogen und die Kolben entfernt sind. Wenn sie okay sind, sind die Kurbelwellenhauptlager mit größter Wahrscheinlichkeit auch okay, weil über sie die Ölversorgung der Pleuellager läuft. Wenn die KW- Lager im Eimer sind, bauen sie nicht mehr genügend Öldruck für die Pleuellager auf und es himmelt sofort die Pleuellager ...
Pleullager hatten ein leichtes fühlbares Kippspiel(aber nur axial, radial fest), oberfläche der schalen hat eine leichten Spiegel drauf ... ich muss mal ein paar fotos machen und hochladen. Die Schalen mach ich sowieso neu. Es geht ja grundsätzlich um die Einschätzung der KW
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Moin,
selber machen finde ich ja generell super. Wenn du aber keine Ventilsitz Fräse hast, wovon ich ausgehe, lass es lieber. Kann natürlich auch im Handbetrieb sein, aber erstmal haben;)